Normalität

Ich kann Gedanken nicht in Worte fassen, aber jetzt.
Bin auf der Flucht vor meinen Gedanken nur von Tür zu Tür gehetzt.
Hab mich gesetzt, bin aufgestanden; nicht mehr drüber nachgedacht.
Hab die Augen zugemacht. Gute Nacht!
Dasselbe Spielchen jeden Tag, 24 Stunden lang.
7 mal die Woche und das so viele Jahre: Krank!
Doch ich hör jetzt auf damit, ich setze mich jetzt auseinander,
mit den Gedanken, die ich hab, um in diesem Durcheinander
endlich Ordnung zu schaffen, um mir selber klar zu werden:
Normalität ist was ich mag und nicht was andre mögen werden!

Ich hab viel darauf gegeben was die andern von mir denken.
?Bin ich noch ganz normal?, doch um keinen dann zu kränken,
wird darüber geschwiegen, egal ob Feind oder Freund.
Oder waren ?Freunde? auch Feinde und ich hab da was versäumt?
Ich bin nicht so wie die andern, doch wer kanns nicht von sich sagen.
Den einen macht das gar nichts aus, die andern stellen Fragen:
?Was ist normal und was ist krass? Gibts dafür eine Erklärung?
Normalität ist was ich mag und nicht was andre mögen werden.

5,66 Milliarden, das sind die Menschen an der Zahl,
die diese Erde heut bevölkern, vielleicht zum allerletzten Mal.
Und jeder Mensch ist anders, nicht nur weiß, schwarz oder braun,
auch die Sex-Orientierung, ob mit Männern oder Frauen,
oder beides. Manche Leute glaubens nicht.
Und diese Leute sagen dann: Geh mir aus der Sicht!
Doch über die kann ich jetzt lachen, sind nur arm an Geist auf Erden.
Normalität ist was ich mag und nicht was andre mögen werden.

So rat ich Dir, denk mal drüber nach,
ob Du die Leute, die Du kennst, vielleicht dafür bestrafst,
dass sie so sind, wie sie sind. In Deinen Augen anders.
Vielleicht schwul, vielleicht hässlich, doch auf alle Fälle kann ders
sowieso nicht ändern, und so übe Toleranz,
so dass sich dieser Mensch nicht hinter seiner eigenen Tür verschanzt.
Dann hast Du viel dafür getan, dass sie sich selbst nicht mehr gefährden.
Normalität ist was er mag und nicht was andre mögen werden.